 |
Bleischwer liegt die Luft und in Scheiben geschichtet
vor dem Schlafzimmerfenster, wo sich Liebe verdichtet.
Das Fenster weit offen, doch kein kühler Hauch,
das Verlangen, es kribbelt, das spürst Du doch auch?
Und hörst Du die Grille, die so romantisch zirpt,
und hörst Du mein Herz, das vor Liebe fast stirbt?
Hörst Du den Rhythmus, den Rhythmus, den Takt,
liegst lasziv auf dem Laken, in der Hitze fast nackt.
In mir stürmt, dröhnt, stöhnt es – Du bemerkst es nicht,
meine Augen leuchten, bewundern Dich im letzten Licht,
mein Puls rast verrückt, entrückt – allein von Dir entzückt,
doch keine Regung, keine Geste von Dir, die mich beglückt.
Du liegst so still. – Hat Dir die Schwüle die Lust geraubt?
Begeisterung, Leidenschaft, Gefühl – alles ertaubt?
Bist ermattet, müde, ruhig – nur die Grille tönt,
ein spöttisches Zirpen, das mich noch verhöhnt!
In mir Hunderttausend-Volt-Geknister, doch ich flüster, sende Sprachfiguren der Berührung, subtile Gesten der Verführung, Myriaden Eskapaden, zumindest deren Potentiale,
– doch die Grille zirpt und sendet Störsignale!
Was kann ich tun, soll ich das Fenster schließen,
Musik auflegen, das nervende Insekt erschießen?
Statt betört wirkst Du gestört, hast nur auf sie gehört.
Blieb Dein Gähnen und mein Sehnen zu erwähnen...
Für Dich ein sanfter Kuss und nun externer Tinnitus!
Minuten gejagt von Sekunden werden zu Stunden gebunden,
doch ich kann unumwunden bekunden:
Hab in Dir die Liebe gefunden!
In mir Hunderttausend-Volt-Geknister, doch ich flüster, sende Sprachfiguren der Berührung, subtile Gesten der Verführung, Myriaden Eskapaden, zumindest deren Potentiale,
– doch die Grille zirpt und sendet Störsignale!
Wie kann ein kleines Tier allein so laut sein?
Ich ahne, Du wirst heut nicht meine Braut sein.
Der Grille Zirpen – kaum zu ertragen,
lockt ein Weibchen, wie kann sie es wagen?
Ich erreiche Dich nicht, das darf nicht sein!
Oder ist es Hitze – oder liegt es am Wein?
Du liegst friedlich, die Augen geschlossen,
meine Augen streicheln Dich unverdrossen.
In mir Hunderttausend-Volt-Geknister, doch ich flüster:
Schläfst Du? Träumst Du? Was wünschst Du Dir?
Und später? Und konkreter? Und was von mir?
Und spürst Du jetzt – diese plötzliche Stille,
... da ist kein Zirpen, da ist keine Grille...!
Die überaus nervende Grille – sie schweigt,
wahrscheinlich – weil sie gerade ein Weibchen besteigt. |
 |