fotoblick.de - für mehr Lichtblicke im Lebenamüsante Lesungen!

 

Ja - es gibt bereits eine Menge (guter) Bücher und auch ausführlicher Online-Publikationen zu diesem Thema. Doch wie die Überschrift andeutet, möchte ich hier nur einige schnelle Tipps aus eigener Erfahrung präsentieren - übersichtlich, einfach und auch bebildert. Voilà! Einfache Beispiele & Faustregeln für Fotoamateure (insbesondere mit Spiegelreflexkamera):

 
 
 

Das Hauptobjekt scharf ins Bild zu bekommen ist manchmal gar nicht so einfach. Am Besten einen AF-Sensor auf das wesentliche Objekt setzen. Die Faustregel für verwacklungsfreie Bilder, die aus der freien Hand fotografiert werden, lautet: 1/Brennweite = Belichtungszeit, d.h. bei einer Brennweite von 35mm kann man gut 1/30s belichten (200mm -> 1/200s usw.).

  Blick aus meinem Fenster
 
 

Schwierige Lichtverhältnisse machen bei statischen Objekten allerdings den Einsatz eines Statives unumgänglich, insbesondere bei langen Brennweiten und lichtschwachen (Zoom-)Objektiven. So entstand nebenstehendes Bild in einer 1/10s bei 300mm, Blende 6,7 und einem (mittel lichtempfindlichen) Farbnegativfilm (200 ASA) sowie mittenbetonter Belichtungsmessung.

  Sonnenuntergang am Bakelberg (Darss)
 
 

Bewegte Objekte stellen den Fotografen vor noch viel größere Probleme. Zudem, wenn der Schnappschuss wie nebenstehend vom Fahrrad aus entsteht. Hilfreich ist i.d.R. ein "schneller" (also lichtempfindlicher) Film (z.B. 400 ASA), Konzentration und tw. das Luftanhalten beim Knipsen bzw. der Selbstauslöser - um beim "Abdrücken" die Kamera nicht zu verreißen.

  ... auf *Rentierjagd*...
 
 

"Scharfe Bilder in der Nacht" bzw. spitze Bilder :-) In nächtlicher Szenerie kann der Autofokus oft nicht mehr korrekt scharfstellen - also muß man manuell fokussieren bzw. sich nähern bis die Schärfe stimmt (Achtung - Fluchtdistanz bei Tieren!). Eventuell eine Taschenlampe einsetzen. Mit einem Aufhellblitz sind kurze Belichtungszeiten möglich. Bei Tierfotos sollten auf jeden Fall die Augen scharf abgebildet sein.

  Igel mit Kekskrümeln
 
 

Die Schärfentiefe läßt sich gezielt mit der Blendenwahl beeinflussen. Eine große Blende (d.h. kleiner Blendenwert, z.B. 2,8) führt zu einer geringen Schärfentiefe, also einem schmalen Bereich, in dem die Objekte im Bild scharf abgebildet werden (siehe die Knoblauchstengel im Vordergrund, die sich gut vom Hintergrund lösen). Zudem "fängt" die große Blende recht viel Licht ein und die Belichtungszeit kann kurz sein (Wind!).

  Knoblauchstengel
 
 

Hohe Schärfentiefe ist besonders bei Landschaftsaufnahmen sinnvoll. Kleine Brennweiten bringen einen weiträumigen Landschaftsraum auf das Bild. Sind die Lichtverhältnisse gut, dann mittels kleiner Blende (hier 16) für Schärfe vom Feldrand bis zu den zügig ziehenden Wolken am Himmel sorgen. Eine mittlere Belichtungszeit läßt Halme im Wind zuzdem etwas verwischen.

  Feldlandschaft in Südschweden
 
 

Gegenlicht gibt vielen Fotos oft etwas "Spezielles". Die herbstlichen Ahornblätter leuchten im Gegenlicht der intensiven Nachmittagssonne und die Farben kommen durch die Sonne hinter dem Blatt recht gut heraus. Die Fliege - just auf der Blattoberseite gelandet - nutzt ebenfalls den Sonnenschein und gibt so dem Bild eine kleine Pointe.

  Ahornblatt im Gegenlicht
 
 

Betonung von Stimmungen mit gewollter Unterbelichtung bzw. gezielter Belichtungsmessung auf die hellen Bildobjekte mittels SPOT-Messung bringt Akzente & läßt Farben kräftiger hervortreten (z.B. beim Fotografieren von Regenbögen, Wolken) und/oder steigert die sog. "Dramatik" des Bildes. Grauverlaufsfilter betonen Wolken, UV-Filter (und Skylightfilter) verhindern Blaustiche und schützen auch das empfindliche Objektiv.

  Dramatische Wolkenstimmung
 
 

Richtige Perspektive und richtiger Ausschnitt: Eine geeignete Perspektive sollte man grundsätzlich durch die Veränderung des Aufnahmestandortes suchen (für nebenstehendes Bild der Nordkapklippe lag ich recht unbequem am Rande der Steilküste). Den geeigneten Ausschnitt kann man anschließend mit einem Zoomobjektiv durch die Variation der Brennweite finden sowie zwischen Hoch- und Querformat wählen.

  Die Nordkapklippe
 
 

Der richtige Moment ist von besonderer Bedeutung, denn in der kurzen Belichtungszeit soll genau ein entscheidender Augenblick eingefangen werden, sei es das endlich an der 1000er Bergspitze auftauchende Wolkenloch hoch über dem Fjord bei Ebbe (rechts) oder die nur 2 Minuten anhaltende Farbstimmung im Abendlicht. Gezielte Planung, Bereitschaft in ausgesuchter Perspektive und das Belichten von kleinen Bildserien sind dabei anzuraten.

  Norwegische Fjordspitze bei Ebbe

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