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Ja, auch im Teil II folgen keine theoretischen Kapitel von Profis für Profis - sondern einfache Tipps und kurze Hinweise aus meinen Erfahrungen, gedacht zur Anregung für (angehende) Fotografen und alle, die einfach 'nur' Freude an diesem schönen Hobby haben. Ausrüstung ist nicht alles - entscheidend sind zunächst die Idee und auch der Blick für das Wesentliche...

 
 
 

Eine Farbstimmung einzufangen, einen Moment auf den Film zu bannen und damit festzuhalten - ist oft der Auslöser für ein Foto. Der nebenstehende alte Fischerfriedhof (Südschweden) erhält mit der facettenreichen Grünstimmung durch den Wechsel von lichten und schattigen Stellen einen speziellen Reiz. Gerade in der sonnigen Mittagszeit lassen sich interessante Farben in den Halb- und Schattenbereichen finden.  

  Fischerfriedhof in Südschweden
 
 

Farbkontraste bzw. das Setzen von ganz speziellen farblichen Akzenten gehören natürlich zu den elementaren Bestandteilen der Farbfotografie. Gerade im Bereich der Nah- und Makrofotografie finden sich zu allen Jahreszeiten lohnende Bildobjekte - wie z.B. nebenstehend der rote Tupfer einer reifen Hagebutte. Doch auch die gelb-grüne Zeichnung der Blätter und ihre feine Strukturierung können das Auge erfreuen.  

  Hagebutte
 
 

Makroaufnahmen - also Aufnahmen mit Abbildungsmaßstäben ab ca. 1:3 - sind z.B. mit Hilfe von Nahlinsen, Zwischenringen oder mit einem speziellen Makroobjektiv (1:1) gut möglich. Geringe Tiefenschärfe, starker Einfluß des Windes, Naheinstellgrenzen und Belichtungsschwierigkeiten (Ringblitzgeräte können den extremen Nahbereich störungsfrei ausleuchten) sind nur einige Probleme in dieser eigenen Sparte der (Kleinbild-)Fotografie.  

  Kornblume mit Käfer
 
 

Bei Nacht kann man i.d.R. keine scharfen Aufnahmen ohne Stativ erzielen - zumindest, wenn man auf ein Blitzgerät verzichtet. Eine Ausnahme läßt sich durch "externe Blitze" erreichen ;-) - einfach mit kurzer Brennweite bei Gewitter mit Dauerbelichtung (bulb) in den Gewitterhimmelbereich zielen. Wurden Blitze eingefangen oder ist erfolglos zuviel Belichtungszeit verstrichen - die Aufnahme beenden (nach 10 Versuchen entstand das Bild rechts).  

  Blitze in der Nacht
 
 

Die Langzeitbelichtung von selbstleuchtenden Objekten ist sehr effektvoll, es können Dynamik eingefangen und dem Auge neue - so ungesehene Welten - 'zeitlich verdichtet' präsentiert werden. Weiterhin reizvoll sind u.a. Langzeitbelichtungen im Sekunden- und Minutenbereich von Mond und/oder Sternen (sogenannte Strichspuraufnahmen) mit Teleobjektiven, wobei der Einsatz eines stabilen Stativs hierbei unumgänglich ist (Achtung Erdrotation!). 

  Riesenrad und Karussell
 
 

Der graphische Bildaufbau ist sicherlich nicht nur bei architektonischen Aufnahmen von Bedeutung, kommt da allerdings stärker zur Geltung und ist besonders bei monochromatischen Stimmungen (und erst recht bei Schwarzweißaufnahmen) von Tragweite - eben weil hier Farbaussagen in den Hintergrund treten. Im rechten Bild steht der durch den Schnee plastisch wirkende Baum zentriert und aufstrebend vor einer ebensolchen Kirche.  

  An der Chemnitzer Lutherkirche
 
 

Ungewohnte Perspektiven sind ein Mittel, gewöhnlichen Motiven etwas Neues abzugewinnen. Beispiele sind der senkrechte Blick in den Himmel, ungewöhnliche Nähe zum Motiv (Makro), Bilder aus der Vogel- oder aus der Froschperspektive (Kamera in eine Sommerwiese legen - wobei zur Motivsuche ein Winkelsucher oder der klassische Fallschacht von Vorteil sind bzw. ein dreh- oder schwenkbares Display bei Digitalkameras).  

  Vorfrühlingshimmel
 
 

Lichtstimmungen einzufangen, auch das kann schnelles Handeln erfordern. Die untergehende Sonne taucht eher alltäglich aussehende Landschaften oder Bauwerke für wenige Minuten in ein besonderes Licht. Zunächst - vielleicht nur Sekunden - in ein (intensives) Rot, später in einen Blauton der Dämmerung (auch bekannt als "Blaue Stunde"). Die richtige Perspektive muß schnell gefunden werden (mögl. ohne Zeitdruck vorher auswählen!), Kamera sowie u.U. Stativ sollten (griff-)bereit sein.  

  Lutherkirche Chemnitz im Abendlicht
 
 

Available-Light-Motive sind z.B. städt. Straßenszenen, gut beleuchtete Ausstellungsräume und Museen, Lagerfeuer, Nahaufnahmen bei Kerzenlicht, angestrahlte Bauten und Denkmäler, Landschaften bei Vollmond. Entweder heißt es aus der Not eine Tugend machen (es darf nicht geblitzt werden, Blitz und Stativ vergessen...) oder man fängt bewußt die besondere (Rest-) Lichtstimmung mit offener Blende und/oder empfindlichen Film ein.

  In der Zinn- und Silberschmiede Klaffenbach
 
 

Kleiner Tricks sollte man sich als Fotograf natürlich bedienen. Dazu zählen u.a. auch die Verwendung des Aufhellblitzes (die Steine am Ostseestrand glänzen besser), das feine Benetzen von Pflanzen, Blüten etc. mit Wasser aus der Sprühflasche (um Tautropfen abzubilden oder einfach sattere Farben zu erreichen), die Verwendung von diversen Filtern, Tricklinsen u.v.a.m.  

  Steine an der Ostseesteilküste
 

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